Liebe Mitreisende-
..gerade sitze ich hier am Pamvotida See bei Ioannina und schaue auf das Wasser und die Berge dahinter.
Heute sind wir bei Tag 134- haben 7015 km zurückgelegt und so langsam geht es Richtung Heimat.
Ab morgen werden wir in Sachen Balkan unterwegs sein- erster Stop Albanien, ich bin schon sehr gespannt.
Heute aber möchte ich mit euch noch einmal einen Zipfel Italien bereisen, bevor ich dann unsere Griechenland Abenteuer mit euch teile.
Die Hitzewelle schlug auch in Italien arg zu, so dass wir unsere geplanten Besichtigungen minimierten.
Was wir aber unbedingt sehen wollten, war Matera.
Und so suchten wir uns ein Plätzchen auf dem Stellplatz bei Matera- und gingen am frühen Abend, als es nur noch ca 38 Grad hatte in die Stadt.
Matera natürlich berühmt für die Verfgolgungsszene aus dem James Bond ” Keine Zeit zum Sterben”- aber mehr noch für die Sassi, die Höhlenwohnungen die hier in die Felsen geschlagen wurden.
Heute sind diese Felsenwohnungen übrigens wieder in Gebrauch, teilweise als Boutique Hotels, teilweise als Restaurant oder auch als Wohnung.
Matera ist verwinkelt, hat Millionen von Ecken an denen es etwas zu entdecken gibt.
Und es hat Stufen. Überall. Es lebe der Fächer…und ein tragbares Sauerstoffzelt wäre mal eine gute Sache.
Matera ist mystisch und zugleich so bodenständig.
Es gibt eine Wand in Matera, an der die Familenrezepte verschiedener Sippen auf Kacheln stehen und die dazugehörigen Kräuter und Pflanzen wachsen in einem ” living cookbook” etwas außerhalb.
So verbrachten wir unseren letzte Italien Abend in einer wirklich einzigartigen Stadt mit einer sehr besonderen Atmosphäre…
Am 15.07. hieß es arrividerci Italia… aber erst nochmal Bari
Unsere Fähre nach Griechenland mit 17 Stunden Fahrzeit ging am frühen Abend von Bari aus- und wir nutzten die Gelegenheit uns Bari anzuschauen.
Wir sahen die belli ragazzi von 1978, die an der Promenade einfach ihre Grills und Sonnenschirme aufstellten und ein kühles Bier genossen.
Wir entdeckten einsame Gassen und verbrachten einen entspannten Tag in Bari
Auf der Fähre hieß es dann endgültig ” ciao Italia”- fast 3 Monate sind wie kreuz und quer gereist- haben ettliche Fahrradwerkstätten kennengelernt und die schönen und weniger schönen Seiten Italiens gesehen.
Was mich immer wieder fasziniert, ist das LKW Tetris auf diesen Fähren…
Nach einer nicht ganz so entspannten Nacht in unserer Kabine mit ( Achtung!!!) Stockbetten und zwei Stopps unterwegs, begrüßten wir Hellas am Morgen…
…und Du denkst Dir nichts Böses, wenn Du in Patras dann die Fähre verlässt- und das erste was Du siehst:
…ich lass das jetzt mal unkommentiert.Grins.
Übrigens- hier werden auch die LWKs dekoriert:
Und Melonen werden in großen Lkws transportiert, mit den Erntern gleich oben drauf:
Griechenland leidet diesen Sommer unter einer extreme Hitzewelle. Temperaturen bis 38 Grad sind völlig normal im Sommer hier. Dieses Jahr steigt das Thermometer auf bis zu 46 Grad.
Einen solchen Hitzesommer gab es zuletzt 1987- selbst die Griechen sind entsetzt über diese Hitze.
Uns war klar, dass das bedeutet einige unserer geplanten Besichtigungen sein zu lassen und mehr als einmal hörten wir den Satz ” no good to go there now” plus es wurde reagiert und viele der Sehenswürdigkeiten schlossen zu Mittag.
Selbst die Akropolis in Athen änderte die Öffnungszeiten entsprechend und wir strichen Athen vollends aus unserem Plan.
Stattdessen verbrachten wir erst einmal einige Tage auf einem außergewöhnlichen Platz ” Ionos Beach”.
Ich möchte euch etwas zeigen, was mir so gut gefallen hat:
…lovingly prepared.
Diese Tage waren geprägt von Lesen, Schreiben und den Blick genießen..
Natürlich hatten wir zu jeder Minute die Waldbrände bei Athen und Loutraki im Blick, die uns am nähesten waren.
Wir blieben in Ionos, bis die Lage sicher und stabil war.
Nächstes Abenteuer: Langada Taygetos Pass
Im Internet findest Du diesen Pass auf einer Seite, die ” most dangerous roads” im Namen hat.
Naja…in Süditalien sind wir gefährlichere Straßen gefahren…
Allerdings gibt es ein paar doch recht spektakuläre Stellen, die ich euch zeigen möchte:
Keine Sorge, der Smart hat sein Dach noch…
In Tripi erfrischten wir uns an Bergquellen und aßen in einer wunderschönen kleinen Taverne super leckere einfache griechische Hausmannskost..
Wir schliefen eine Nacht auf dem Stellplatz bei Mystras, entschieden uns aber gegen eine Besichtigung..zu heiß.
Ein Foto gemacht habe ich schon:
Dann kamen die wirklich heißen Tage mit Höchsttemperaturen bis zu 46 Grad.
Wir verbrachten diesen Zeit in Lefka Beach einem kleinen wunderschön gelegenem Platz in der Nähe von Naphplion.
Das war der Blick aus unserem ” Schlafzimmer”:
Bei diesen Temperaturen schlafen wir Vanleute mit offenen Türen…
Es gab wundervolle Sonnenuntergänge dort:
Einen Abend verbrachten wir in Naphplion.. ein wunderschönes kleines Städtchen mit ganz tollen Künstlerläden…grossartigen Bouganvilla und ambitionierten Strassenfußballern.
..und die meiste Zeit befand ich mich genau hier:
Wir nutzten dann einen der sehr heißen Tage, um weiterzufahren…denn mit Klimaanlage beim Fahren ist es dann doch angenehm ertäglich.
Die Herzlichkeit der Griechen
Beim Weiterfahren mussten wir dann tanken. Eine sehr kleine einfache Tankstelle. Freilaufende Hühner.
Der alten Tankwart sprach Jo auf griechisch an…da das nicht funktionierte, übersetzte die ca 8 Jahre alte Enkelin ins Englische. Wo wir denn herkämen…
Nach dem Bezahlen bedeutete der alte Mann, dass Jo einen Augenblick warten solle und begann damit, für uns ein Minzsträußchen zu schneiden, dass er uns lächelnd mitgab.
Solche Momenten bleiben unvergeßlich.
Die Waldbrände dieses Jahre hier in Griechenland wurden durch die extreme Hitze und die heißen Winde extrem verschlimmert.
Stand gestern sind laut des European Forrest Fire Information System hier über 52.769 HA Land verbrannt. Das ist schon jetzt mehr, als im gesamtem Vorjahr.
Auf dem weiteren Weg, mussten Abschnitt durchfahren, indem es kurz vorher brannte.
Keiner von uns beiden konnte ein Wort sagen.
Es roch noch immer nach Rauch. Feuerwehwagen standen bereit.
Natürlich ist die Hitze und Trockenheit ein Faktor. Aber der Auslöser ist immer ” menschliches Versagen” oder Unachtsamkeit.
Hier eine Cola Flasche aus dem Auto werfen. Hier mal eine Kippe nicht richtig ausmachen. Oder hier mal eben grillen.
Ich könnte brüllen.
Die Krone der Schöpfung? Wohl kaum.
Wir fuhren Richtung Delphi weiter…
Die wunderschönen Ausblicke faszinierten mich immer wieder und mehr als einmal schickte ich ein Stoßgebet nach oben, dass es hier bitte nicht brennen soll.
Vom Campingplatz bei Delphi unterrichtete ich auch unsere Donnerstags Session.. ein wundervoller Ort.
Der Familie des Besitzers gehören große Olivenbaum Plantagen- von unserem Campingplatz aus war ein Teil davon zu sehen.
Sie nennen es Mare des Olives- Meer der Oliven
So etwas habe ich im ganzen Leben noch nicht gesehen…alles, was ihr dunkelgrün auf diesem Bild seht, sind Olivenbäume.
Teilweise hunderte von Jahren alt.
Wusstet ihr, dass die Pythia ( die oberste Priesterin von Delphi) zum Orakeln auf einem Dreibein saß, dass über einem Erdriss stand aus dem berauschende Dämpfe kamen?
Und dass das Orakel zunächst einmal im Jahr im Sommer befragt wurde- aufgrund der großen Nachfrage dann monatlich- aber nur, wenn das Ziegenorakel es zuließ.
Dafür wurde eine Ziege mit kaltem Wasser besprengt, zuckte die Ziege zusammen so wurde das Orakel befragt.
Wenn nicht- dann gabs kein Orakel.
Delphi ist kraftvoll.
Der Sinnspruch ” Erkenne Dich selbst” schmückte eine der Eingangsäulen.
Die Steine waren eng mit Sinnsprüchen, Danksagungen und Orakelsprüchen graviert:
Der Apollon Tempel indem die Phythia ihren Arbeitsplatz hatte, hat nichts an seiner Würde verloren in den letzten 2500 Jahren:
Auf dem mittleren Bild könnt ihr die Dimensionen erkennen.
So ein Ort lässt Dich ohne Worte zurück.
Eine Freundin von mir nannte diesen Zustand ” andächtig”.
Auf der weiteren Strecke durchfuhren wir den Skiort Arachova- bei 40 Grad etwas seltsam anmutend:
Der kleine Ort gefiel uns so gut, dass wir eine Übernachtung in einem Appartment nach Hosios Loukas am übernächsten Tag dort einplanten
Hosios Loukas…
..eines der bedeutendsten byzantinischen Klöster Griechenlands.
Da ihr im Internet tausend Bilder von außen findet, möchte ich euch gern wieder meine Lieblingsmomente zeigen.
Wie immer sind es die kleinen Dinge, die keiner Erläuterung bedürfen:
..und wie überall finden die Katzen den besten ( hier den kühlsten) Platz:
Arachova ist wirklich eine Reise wert…
Laut unserem Gastgeber allerdings nicht im Winter, weil dann ganz Athen zum Skifahren kommt.
Wir fanden ein tolles kleines Städtchen mit schönen Ecken zum Verweilen und unglaublich leckerem Gebäck:
Unsere Reise führte uns dann durch Bergregionen deren Wälder voller unterschiedlicher Pflanzen und Bäume waren und an jeder Kurve standen dutzende Bienenstöcke.
Die Wälder funkelten in den unterschiedlichsten Grüntönen und wie es der Zufall will, fuhren wir an einer Imkerei vorbei, die Honig aus Fässern verkauften…natürlich nach ausgiebigem Verkosten…
Der griechische Honig ist sehr besonders- hier in der Region auch definitiv BioQualität und natürlich RohHonig.
Ich liebe Honig.
Nunja.… ich sags mal so: zum Glück ist unser Smart aufgelastet.
Der Höhepunkt unserer Griechenland Etappe: die Meteora Klöster…
…einst waren es 24 Klöster, von Mönchen erbaut, die die Felsen erklommen haben und das Bauen angefangen haben.
Heute sind es noch 6 Klöster, die wie von magischer Hand oben auf Felsspitzen sitzen- 3 davon haben wir besichtigen können.
Unglaublich bewegend und so wunderschön…
..und natürlich…Stufen.
Abenteuerliche Stufen und steile Wege.
Die Igel Rettungsaktion…
Beim morgendlichen Schwimmen im Pool unseres Platzes bei Meteora sah ich in einem der Überläufe/Abflüsse eine braune Kugel.
Ohne Brille dachte ich mir…naja…vielleicht irgendein besonderer Filter.
Beim Näherschwimmen entdeckte ich dann, dass der Filter eine Nase hatte.
Ein Igel war ins Wasser gefallen und hatte sich in diesen Überlauf gerettet.…
Die Bademeisterin, übrigens auch eine Christina besorgte dann Arbeitshandschuhe und ich zog den Igel vom Wasser aus aus dem Überlauf- sie empfing ihn dann mit einem Handtuch und wir retteten einen Igel.
Interessant ist, hier in Griechenland gibt es die Spezies Gigantus Maximus Igulus..der Brocken hatte gute zwei Kilo!
Hier seht ihr eine glückliche Tina und einen wahrscheinlich noch glücklicheren Igel:
Nach einem kurzen Abstecher ins Bergdorf Metsovo sind wir jetzt hier in Ionnina.
Unser letzter Tag in Griechenland.…heute Abend nochmal eine YogaSession hier vom See- und morgen geht das Abenteuer weiter.
Danke, dass ihr mit uns reist.
Much Love,
TinaSunita
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