Warum Schnelligkeit Deinem System nicht guttut und wie Du KonZENTRATION findest
Ich habe mich in letzter Zeit viel mit Innehalten, Wahrnehmen und Verlangsamen beschäftigt – einige der Grundelemente des Somatic Experiencing, Traumatherapie nach Peter Levine.
Wir modernen und aktiven Menschen neigen zur Schnelligkeit- vielen von uns sind auch sehr stolz darauf.
Da werden sich Tagespensen gegenseitig vorgerattert, wie in den 80igern bei der Bankwerbung die Fotos „ Mein Haus, Mein Auto, Mein Boot“ auf den Tisch geknallt wurden.
Man ist ja so stolz auf den „ offenen Geist“, der in alle Richtungen denkt- laterales Denken wird dann argumentiert.
Diese Menschen wirken oft, wie eine Explosionsgrafik- ein sehr komplexes Gefüge wird in seine Einzelteile zerlegt und dargestellt.
Ist es wirklich sinnvoll, im eigenen Leben, im Geist einer Explosionsgrafik zu gleichen?
Ich denke nicht..und bin da in guter Gesellschaft.
Der amerikanische Psychologe Wiliam James (William James war ein US-amerikanischer Psychologe und Philosoph. Von 1876 bis 1907 war er Professor für Psychologie und Philosophie an der Harvard University. James gilt sowohl als Begründer der Psychologie in den USA als auch als einer der wichtigsten Vertreter des philosophischen Pragmatismus…ich LIEBE Pragmatismus..)schreibt über die Fähigkeit der Konzentration:
„Die Fähigkeit, eine abschweifende Aufmerksamkeit immer und immer wieder aus eigenem Abtrieb zurückzubringen, ist die eigentliche Wurzel des Urteilsvermögens, der Charakterstärke und der Willenskraft…“
James selbst bewies dies immer wieder durch beharrliches Üben und „Selbstversuche“, diese Fähigkeit in den Alltag zu integrieren. Er bewältigte mit dieser Technik und den daraus resultierenden geistigen Fähigkeiten sogar eine schwere Depression.
James und ich sind uns also einig: die Geistesschulung zur Ruhe und Langsamkeit und immer wieder neue Fokussierung unseres Geistes in das Hier und jetzt, die Konzentration, macht uns nicht lahm und träge im Geiste, sondern befähigt uns , unser Leben zu meistern.
Konzentration als eine weitere Säule der Resilienz.
Mir gefällt sehr gut, dass auch James betont, dass es der Übung und der Selbstregulation bedarf…und nicht irgendwelchen komplizierten Ritualen zu einer bestimmten Mondphase.
Was also tun, um den Geist wieder zu KONZENTRIEREN?
Hier ist ein Podcast, der sich mit dem Thema Reiz-Reaktions-Schema befasst. Schau doch mal hier!
Easy.
Wann immer Du das Gefühl hast, eine Explosionsgrafik findet in Deinem Kopf statt- viele Einzelteile, jedes sicher wichtig schwirrt aus dem Großen und Ganzen genommen im Geist umher…innehalten….atmen….sortieren.
Was ist jetzt gerade wichtig?
Was muß jetzt gerade getan und erledigt werden?
Wieso zur Hölle mache ich mal wieder drei Dinge gleichzeitig?
Was möchte ich jetzt gerne denken und fühlen?
Und dann….Königsdisziplin: lächle Dich an und mach so den Stresshormonen schonmal den Garaus.
Lächle Dich an, weil Dir aufgefallen ist, dass Du aus Deiner KonZENTRATION rausgepurzelt bist.
Stell Dir einen ruhigen Bachlauf vor..inmitten eine saftig grünen Wiese…und überlass all die Gedanken, die gerade nicht wichtig sind dem fließenden Wasser.
Bis nur noch 1–2 Gedanken da sind, die jetzt Deine Aufmerksamkeit erfordern.
Und dann widme Dich diesen Gedanken.
Ausschließlich.
Denk sie fertig…und wenn das nicht geht, dann vertage sie.
Unser Denken formt unser Begehren und unser Streben.Es formt unser Tun und Sein.
Unser Denken formt unser Leben…
Also geben wir uns doch ein bisschen Mühe mit unserem Denken.. 🙂
Hört sich einfach an?
Klar- ich mag einfache Dinge, die unser Leben lebenswerter machen.
Uns ermächtigen, ein gutes und zentriertes Leben voller Freude und Erleben zu leben.
Ich mag Strategien und Techniken, die unser gesamtes Leben und Begehren und Fühlen und Tun und unser Schicksal positiv ausrichten.
Du bist, was Dein tiefes, treibendes Begehren ist.
Wie Dein Begehren, so Dein Wille.
Wie Dein Wille, so Dein Tun.
Wie Dein Tun, so Dein Schicksal.
Brihadaranyaka IV.4.5 Upanischad
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