…was so ein Regentag am Gardasee doch bewirkt

Heute sind wir genau in der Hälfte unserer Resie angelangt.

Und nachdem es gestern ein purer Sonnentag war, haben wir heute einen pappig warmen Regentag.

Nach dem Früh­stück war ich eine Runde im See schwimmen ( echt kalt heute…maximal 18 Grad schätze ich) und jetzt sitzen wir lesend und in Gedan­ken­welten versunken da und schauen dem Regen und dem Nebel über dem See zu.

Im Garten unseres Hotels steht ein riesen­großer weißer Oleander…die letzten Tage sah er ein bißchen traurig und erschöpft aus- heute kann ich zusehen, wie er Kraft gewinnt und immer saftiger da steht. Der Regetag nährt ihn.

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Die Natur hält inne, tankt auf.

Nährend ruhen.Wann nehmen wir uns dafür tatsäch­lich Zeit?

Ist uns bewusst, dass nährendes ruhen manchmal daher kommt, wie ein Regentag am Gardasee?

Also nicht fancy, mit Duft­kerzen, einer Yoga­stunde und perfektem Journaling?

Sondern eben wie ein Regentag…der alles wieder in Kraft und Saft bringt und dabei nicht “schön” aussieht.

Ich habe hier auf Reisen viel Zeit, schlafe gut und kann ewig meinen Gedanken beim Aushe­cken und Planen und Spielen zuschauen.

Wir sind seit 3 Tagen hier- der heute geplante Ausflug zu einem Kloster auf dem gegen­über­lie­genden Berg­kamm ist dem Regen geschuldet verschoben auf morgen.

Neben mir liegt mein in grünes Leder einge­b­u­nenes Schreib­heft, schon voll mit Ideen und Ideen­fetzen, mit Worten und Blidern…

Einmal mehr erlebe ich, dass Krea­ti­vität tatsäch­lich Müßig­gang braucht.Und Müßig­gang braucht nährend ruhen.

Ich merke,dass ein auto­momes System nach einer Erschüt­te­rung einfache Dinge braucht- da lässt wohl das Repti­li­en­ge­hirn grüßen:)

Unser Ausflug wäre sicher auch toll geworden…und es hätte wieder ein paar schöne Bilder gegeben.

Wenn ich nach links sehen, sitzt Jo da mit seinem dicken Krimi Wälzer. Da liegen mein Schreib­heft und meine Bücher…vor uns der nebe­lige See.

Ein nix tu Tag. Nicht mal sonnen. Nicht mal ein Nachit­tags Schwimmen.

Viel­leicht gleich noch einen Eisbkaffee.

Morgen ist auch noch ein Tag für Ausflüge und Schwimmrunden.…und da ist kein Bedauern ” och Menno…ein Regentag”- sondern ein Hinein­fließen in den Rhythmus des Regens, ein soft vision Blick auf den nebe­ligen See.

Zu Hause würde ich jetzt irgendwas aufräumen, oder putzen.…wenn an einem freien Tag plötzllich ” Zeit das ist”- die nicht verplant ist. Ich würde einkaufen für das Pfingst­wo­chen­ende, wir hätten Einkaufs­listen geschrieben und Termine ausgemacht.

Ich erfahre auf dieser Reise, dass “Zeit” und nährend ruhen genau das sind, was ein auto­nomes System zur Ruhe und Entla­dung finden lässt.

Es wäre einfach zu sagen ” jaaaa, das ist halt Urlaub”…aber sinid wir mal ehrlich: auch im Alltag zu Hause kann man diese Phasen des nährend ruhen einbauen…indem man eben mal nichts plant und einteilt.

Sonern sich eben dem Fluß hingibt. Ohne Nützlichkeitsanspruch.

Ich bin fest davon über­zeugt, dass wir alle nach den letzten zwei Jahren mehr an Ruhe, an Lang­sam­keit und an Betu­lich­keit, an Fließen brau­chen, als das vorher der Fall war.

Wie wäre es, wenn genau diese Phasen zukünftig als ” NR Zeit” ( nährend ruhen Zeit) einen Platz im Kalender fänden?

Ich denke, ich werde mir das ” Regentag Gardasee” Foto einrahmen und als Erin­ne­rung an NR Zeit hinstellen.….

Was kannst Du tun, um Dir regel­mä­ßige nährend ruhen Phasen einzu­planen- was unter­stützt Dich darin, genau dies zukünftig zu tun?

Ich schaue gerade nochmal zu dem wunder­vollen Oleander…satt und grün mit strah­lend weißen Blüten steht er da.…geh in Dich und finde herus, was Dich so fühlen lässt, wie dieser Oleander jetzt gerade dasteht: satt und kraft­voll und strahlend…und dann verordne Dir mehr genau davon.

Aloha- TinaSu­nita